04.05.2012 – Jahreshauptversammlung, Bericht SEG

Bombenfund, Wohnungsbrände, Übungsszenarien und die Übernahme des regulären Rettungsdienstes – so präsentiert sich nach einem mit PowerPoint auch bildhaft dargestellte Arbeitsbericht von Alexandra Heßberger die umfangreiche Bilanz 2011 der Einsatzmannschaft – SEG – Schnelleinsatzgruppe genannt. Die Mitterfeldenerin Heßberger ist stellvertretende Ainringer BRK-Bereitschaftsleiterin und zugleich Leiterin der Ainringer Schnelleinsatzgruppe. Diese Crew besteht derzeit aus zehn aktiven Helfern plus einem Arzt, die nicht nur die anfallenden Sanitätsdienste abdecken, sondern auch per Piepser zu alarmieren sind

Zusammen mit den Rotkreuzlern aus Teisendorf und Freilassing stellt das BRK Ainring die SEG-Transport Nord, sowie die SEG Behandlung Nord. Heßberger: „Das heißt für uns, dass je nach Meldebild bei der Integrierten Leitstelle (ILS) die entsprechende Einheit alarmiert werden kann und daraufhin das entsprechende Fahrzeug ausrückt.“

Der SEG-Alarm am 17. März des Vorjahres lautete „Bombenfund in Bad Reichenhall“. Ein Sprengkommando hatte am Abend erfolgreich eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft, welche bei Aushubarbeiten für ein Mehrfamilienhaus von einem Baggerfahrer gefunden wurde. Die Anwohner im gefährdeten Bereich mussten für diese Aktion kurzfristig evakuiert und in bereitgestellten Stadtbussen betreut werden. Insgesamt mussten rund 150 Reichenhall ihre Wohnungen verlassen.

Zum Zimmerbrand mit entsprechender Rauchentwicklung im Wohnstift Mozart in Mitterfelden am 20. Juli wurde dank der Brandmeldeanlage sofort entdeckt, weshalb sich Bewohner und Pflegekräfte rasch in Sicherheit bringen konnten. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, es entstand lediglich Sachschaden. Zusätzlich zum Rettungsdienst standen die beiden SEG-Transport Einheiten Nord (Freilassing/Laufen) und damals noch Mitte (Ainring/Teisendorf) für einen möglichen größeren Betreuungseinsatz in Bereitschaft, was dann aufgrund des besonnenen Einsatzes aller Beteiligten nicht notwendig war.

Möglicherweise har am Silvesterabend ein Feuerwehrskörper einen Brand auf einem Balkon im 5. Stock eines Wohnblocks in Mitterfelden ausgelöst. Von dort aus griff das Feuer auf die Wohnung über, konnte aber von der Feuerwehr relativ rasch gelöscht werden. Wegen der anfangs unklaren Lage wurden Nachbarfeuerwehren mit Atemschutzträgern nachalarmiert. Die SEG`n Ainring, Freilassing und Teisendorf wurden ebenfalls zur Absicherung der Löscharbeiten angefordert. Insgesamt waren 25 Sanitäter und zwei Ärzte vor Ort. Da sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs niemand in der Wohnung aufgehalten hatte, wurden glücklicherweise keine Menschen verletzt. Versorgt werden musste ein Feuerwehrmann mit Kreislaufproblemen.

Zu den Einsätzen fanden auch zusätzliche Sanitätsdienste bzw. Übungen statt. Einen gemeinsamen Übungstag im Mai veranstalteten das BRK, die Feuerwehr sowie das THW in Ainring. Dabei mussten die Einsatzkräfte bei realitätsnahen Einsätzen im Gemeindegebiet Ainring, sowie im Stadtbereich Freilassing ihr Können unter Beweis stellen. Unter der Führung von Till Schöndorfer hatte dieser mit seinem Team viele Beispiele aus dem rettungsdienstlichen Alltag zusammengetragen und verschiedene Szenarien ausgearbeitet. Dabei war ihnen allen die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen wichtig. Aber auch die Einschätzung der eigenen Möglichkeiten und die frühzeitige Nachforderung weiterer spezialisierter Kräfte – vor allem zur schonenden Rettung des Unfallopfers – waren Ziel dieses Übungstages. Dabei wurde den Helfern von Übungsbeobachtern genau über die Schulter geschaut und danach auch gleich besprochen. Alexandra Heßberger bedankte sich namens aller Helfer nochmals für den „grimmigen, einmaligen Übungstag“, wie sie sagte.

Als ein weiteres Highlight bezeichnete sie den Sanitätsdienst am Festsonntag beim Musikfest in Ainring. Mit zwei Ärzten, 20 Sanitätern der Bereitschaften Ainring und Freilassing wurde der Feldgottesdienst und der Festzug sanitätsdienstlich abgesichert, wobei teils wegen der hohen Temperaturen insgesamt rund 22 Patienten „versorgt“ werden mussten. Alle waren kurze Zeit später wieder wohlauf. Um den Überblick bei den vielen Menschen zu behalten, sind vier Fahrzeuge, Versorgungszelt und Einsatzleitwagen eingesetzt worden. Gleiches erwartet man heuer beim Trachtenfest in Ainring, die Planung wird bereits ausgearbeitet.

Im Juli hatten unter anderem auch Einsatzkräfte der örtlichen Bereitschaft bei der jährlich stattfindenden Übung des Fortbildungsinstituts der Bayerischen Polizei ihr Zusammenspiel bei einem „Massenanfall von Verletzten“ nach einem Flugzeugabsturz trainiert. Das Schminkteam verwandelte Schüler in wirklichkeitsnahe Verletztenmimen, die von den Kräften der Feuerwehr sowie des THW aus dem Gefahrenbereich gerettet werden konnten. Die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll mit der Erfassung und Einteilung der Verletzten zu tun. Heßberger: „Dies ist wichtig, damit Patienten nach dem Schweregrad der Verletzung geordnet werden und somit die Behandlungsprioritäten festgelegt werden können.“ Außerhalb des Gefahrenbereichs ist ein Behandlungsplatz eingerichtet worden, wo die weitere Versorgung und Registrierung – bis zum Abtransport – stattfinden konnten.

Der Herbst bot eine große Katastrophenschutzübung des Landratsamtes im Gebiet von Melleck und Unken. Bei insgesamt vier großen Schadensereignissen konnten die rund 500 Einsatzkräfte aus Österreich und Bayern ihr Zusammenspiel trainieren. Ein Verkehrsunfall im Wendelbergtunnel, Absturz eines Kleinflugzeugs in den Wald und ein verunfalltes Tankfahrzeug mit Auffahrunfällen, waren die Szenarien, die den Tag über verteilt, beübt wurden. Auf österreichischer Seite hatten die ÖRK-Helfer einen Unfall Kleinbus gegen Tankfahrzeug mit Austritt einer unklaren Flüssigkeit zu bewältigen.

Alexandra Heßberger erwähnte auch an Sandienste, wie beim Martinszug und Frühlingsfest im Kindergarten, Fußballturniere in Hammerau und Anger, Bundesligawettkampf der Luftpistoleschützen und beim Feldkirchner Triathlon, wobei bei dieser Sportveranstaltung eine reale Erstversorgung eines Kreislaufkollaps eines Teilnehmers nötig war.

Abschließend ihrer Ausführungen bedankte sich die Ainringer SEG-Leiterin unter dem Slogan „nur gemeinsam sind wir stark“ beim BPFI, bei der Feuerwehr und den Helfern der Nachbarbereitschaft Freilassing. Dank galt auch der Geschäftsführung und Kreisbereitschaftsleitung für die gute Zusammenarbeit, sowie dem Beauftragten für das Ehrenamt im Kreisverband Andi Schneider. Der gesamten SEG-Mannschaft galt das Lob für Einsatzbereitschaft, Loyalität und Kameradschaft, damit auch die künftigen Aufgaben und Einsätze wieder so gut bewältigt werden können.

Bericht & Fotos: Schlosser

 

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