Ein mit Schwefelsäure beladener Sattelzug ist nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Montagvormittag auf der B20 zwischen Laufen und Surheim umgestürzt. Der 49-jährige Fahrer aus der Nähe von Landshut wurde nach erster Einschätzung durch die Freilassinger Notärztin und Rettungsassistenten des Roten Kreuzes mittelschwer verletzt. Derzeit läuft ein Gefahrguteinsatz mit aufwändigen Bergungsarbeiten; ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Polizei und THW ist im Einsatz.
Der Fahrer war laut Polizei mit seinem Sattelzug von Laufen kommend in Richtung Freilassing unterwegs. Aus bislang ungeklärter Ursache kam er gegen 11 Uhr etwa auf der Höhe von Au von der Fahrbahn rechts auf das Bankett, wobei der Sattelzug nach rechts die Böschung hinabstürzte. Der Lkw blieb auf der Beifahrerseite liegen.
Die Rettungsleitstelle Traunstein schickte sofort die umliegenden Feuerwehren mit Alarmstufe 7 und den Rettungsdienst aus Freilassing zum Unfallort. Nach notärztlicher Erstversorgung und technischer Rettung musste der im Führerhaus eingeschlossene Fahrer mit mittelschweren Verletzungen zur weiteren Behandlung in die Kreisklinik nach Bad Reichenhall eingeliefert werden.
Der Tank des Lkw ist laut Polizei mit über 13.000 Litern Schwefelsäure beladen. Bislang ist keine Flüssigkeit ausgetreten und es besteht nach Auskunft der Experten auch keine Gefahr für die Bevölkerung. Die Flüssigkeit muss umgepumpt werden; erst anschließend kann der Sattelzug geborgen werden. Ein Großaufgebot der umliegenden Feuerwehren wickelt den Gefahrguteinsatz ab. Die Sanitätseinsatzleitung mit Unterstützungsgruppe und rund 50 Einsatzkräfte der Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) des Roten Kreuzes sichern die Arbeiten ab und kümmern sich zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst um die Verpflegung der Einsatzkräfte.
Die B20 ist seit Beginn der Rettungs- und Bergearbeiten komplett gesperrt, wobei der restliche Verkehr durch die Feuerwehr großräumig umgeleitet wird.
Entgegen anderer Meldungen wurde nicht der Katastrophenfall ausgerufen; es handelt sich um einen Gefahrguteinsatz der Feuerwehren, die mit Alarmstufe 7 auf die B20 geschickt wurden.