Einsatzkräfte der BRK-Bereitschaften Ainring, Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing und Teisendorf haben bei der jährlich stattfindenden Übung der Polizeischule Mitterfelden ihr Zusammenspiel bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) nach einem Flugzeugabsturz trainiert.
Das Team für Realistische Unfall- und Notfalldarstellung (RUD) des Jugendrotkreuzes (JRK) verwandelte die Jugendlichen der Hauptschule Mitterfelden mit viel Schminke in wirklichkeitsnahe Verletztenmimen, die von Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Ainring, des Technischen Hilfswerks (THW) und des Roten Kreuzes aus dem Gefahrenbereich gerettet und medizinisch versorgt werden mussten.
„Das Fatale an Katastrophen ist, dass man nicht weiß, wann und wo sie sich ereignen. Dennoch müssen die Einheiten des Roten Kreuzes in der Lage sein, sofort auf jede Katastrophe effizient zu reagieren“, erklärt Kreisbereitschaftsleiter Andreas Rautter, der bei der Übung als Einsatzleiter für die Einheiten des Rettungs- und Sanitätsdienstes mitwirkte. Das komplexe Hilfeleistungssystem des BRK-Kreisverbands Berchtesgadener Land basiert auf zahlreichen spezialisierten Einheiten und ist im Katastrophenschutz ein wichtiger Bestandteil der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr im Landkreis.
Der Begriff Großschadensereignis wird heute gleichbedeutend für Katastrophe benutzt. Im Rettungsdienst ist es ein Ereignis mit einer so großen Anzahl von Verletzten oder Erkrankten sowie anderen Geschädigten oder Betroffenen, dass es mit der vorhandenen und einsetzbaren Vorhaltung des Rettungsdienstes aus dem Rettungsdienstbereich nicht bewältigt werden kann.
Die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes hatten in Hammerau alle Hände voll mit der Erfassung und Einteilung der Verletzten zu tun. Rautter: „Bei Großschadenslagen ist es besonders wichtig, die Patienten nach Schweregrad ihrer Verletzungen zu ordnen, um sie den richtigen Transportmitteln und Zielkliniken zuordnen zu können, die im Realfall nicht immer in unmittelbarer Nähe oder ausreichender Menge zur Verfügung stehen.“ Außerhalb des Gefahrenbereichs wurde ein Behandlungsplatz eingerichtet, wo eine erweiterte Versorgung und Registrierung durch die zahlreichen Rettungsassistenten und Sanitäter stattfinden konnte. Das THW stellte zusätzliche Einsatzkräfte zur Unterstützung ab. Der Abschnittsleiter für den Rettungsmittelhalteplatz wies im Anschluss geeignete Transportfahrzeuge zu und klärte mit der fiktiven Rettungsleitstelle die Zielkrankenhäuser ab. „Bei zahlreichen Brand- und Amputationsverletzungen wären im Realfall mehrere Hubschrauber notwendig gewesen, da sich die nächsten Schwerbrandverletztenbetten in München und Murnau befinden – Wegstrecken, die man auf vier Rädern nicht schnell genug zurücklegen kann“, erklärt Rautter