Einen Großeinsatz für Freiwillige Feuerwehr, Rettungsdienst und Beamte des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd löste ein etwa 50-jähriger Mann am Dienstag, 14. März, in Bayerisch Gmain aus. Es stand zu befürchten, dass in seinen Rollstuhl Sprengmittel eingearbeitet waren. Gegen 10 Uhr hatte der Mann eine Bankfiliale aufgesucht, offenbar in der Absicht dort Geld anzuheben oder ausgehändigt zu bekommen. Die Aushändigung einer größeren Summe wurde dem Mann, der nach jetzigen Erkenntnissen unter Betreuung steht, jedoch von den Bankangestellten verweigert. Daraufhin drohte der Rollstuhlfahrer, dass sich in seinem Rollstuhl Sprengmittel befinden und er diese zum Einsatz bringen würde. Zunächst wurde die Bank geräumt und das Gelände weiträumig abgesperrt. Im Einsatz waren knapp 50 Beamte des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd von der Polizeiinspektion Bad Reichenhall und umliegenden Dienststellen, sowie 40 Einsatzkräfte des Roten Kreuzes und 40 Kräfte der Feuerwehr.
Im weiteren Verlauf – die Ernsthaftigkeit der Drohung konnte nicht sicher eingeordnet werden – mussten die Beamten und Freiwilligen vor Ort einen Sicherheitsbereich mit etwa 300 Metern Radius einrichten. Knapp 300 Anwohner waren von den Maßnahmen betroffen und verließen ihre Häuser. Auch eine Schule und ein Kindergarten mussten geräumt werden. Bei einer Klinik und einem Altenheim in der Nähe verzichtete die Einsatzleitung auf diese Maßnahmen; hier begaben sich die Anwesenden in geschützte und von der Bank abweisende Bereiche. Gegen 15.40 Uhr brachten Spezialisten der Technischen Sondergruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes einen Roboter zum Einsatz und untersuchten den Rollstuhl. Nachdem keine Auffälligkeiten festgestellt werden konnten, begutachteten die Beamten das Gerät unmittelbar. Kurze Zeit später konnte Entwarnung gegeben werden, die Verkehrssperrungen wurden aufgehoben und die Bewohner durften heimkehren. Der Rollstuhlfahrer, der den Einsatz ausgelöst hat, befindet sich derzeit bei der Polizei und wird vernommen; gegen ihn laufen strafrechtliche Ermittlungen. Nach derzeitigem Stand wird auch eine ärztliche Begutachtung seiner Person stattfinden.
Ortsansässiger psychisch auffälliger Mann droht in Bankfiliale mit angeblicher Bombe in seinem Rollstuhl
Update 15.50 Uhr: Soeben wurde Entwarnung gegeben – an dem genannten Rollstuhl befinden sich keinerlei Sprengmittel – so die Feststellung der Experten der Technischen Sondergruppe des BLKA. Der geräumte Bereich wird soeben wieder frei gegeben; die Bewohner können zurückkehren. Der Rollstuhlfahrer befindet sich bei der Polizei; er wird dort angehört und voraussichtlich untersucht werden.
Update 15.30 Uhr: Die Räumung des Bereichs – etwa 300 Meter Umkreis – ist abgeschlossen, mit einem Roborter wurde der Rollstuhl untersucht und bisher keine Auffälligkeit festgestellt. Nun wird eine entsprechend geschütze Person der Technischen Sondergruppe an den Rollstuhl herantreten und weitere Untersuchungen vornehmen.
BAYERISCH GMAIN – Seit Dienstagvormittag um 10 Uhr hält ein ortsansässiger, offenbar psychisch auffälliger Mann Polizei, Rotes Kreuz und Feuerwehr in Atem, der in der Bayerisch Gmainer Bankfiliale eine fünfstellige Geldsumme gefordert und eine Bombendrohung ausgesprochen hatte. Der unmittelbare Bereich um das Gebäude, darunter auch die Grundschule, wurden abgesperrt und evakuiert; nun klärt die Polizei mit Spezialisten der Technischen Sondergruppe (TSG) ab, ob wie behauptet tatsächlich in seinem Rollstuhl in der Bank eine Bombe verbaut ist – dazu fährt ein Roboter in die Bank. Der Täter ist bereits in Polizeigewahrsam und wird befragt.
Das Rote Kreuz ist aktuell mit rund 40 Einsatzkräften und zwölf Fahrzeugen an zwei Bereitstellungsräumen südöstlich und nordwestlich der Bank vor Ort, um den Einsatz abzusichern und eventuell nicht mobile Betroffene zu evakuieren, darunter die Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Bereitschaften aus dem gesamten Landkreis und die Sanitätseinsatzleitung mit Unterstützungsgruppe. Die Sanitäter richteten in der Kirche eine Betreuungsstelle für evakuierte Anwohner ein und mussten einen liegenden Anwohner ins Krankenhaus transportieren. Die Freiwillige Feuerwehr leitet den Durchgangsverkehr auf der gesperrten B20 über das Leopolstal um.